Man kennt sie als Troddeln oder Quasten und meine Omi hatte sie überall in ihrer Wohnung: An den Gardinen, an den kleinen Tischlampen und natürlich zur Dekoration an den Zierkissen im Wohnzimmer. Und sie sind derzeit wieder ein riesiger Trend! Ich habe sie jedenfalls schon überall auf Pinterest und in vielen Mode-, Schmuck- und DIY-Blogs gesehen – komischerweise aber kaum in Strick- und Häkelblogs, dabei sind sie absolut perfekt, um nicht nur Wollreste zu verarbeiten, sondern auch gestrickte und gehäkelte Tücher aufzuhübschen! Ich habe heute jedenfalls ein paar Quasten gewickelt und weil es so viel Spaß gemacht hat, habe ich noch schnell ein paar Fotos für ein Tutorial gemacht. Viel Spaß beim Nachmachen!
Zum Quasten selbermachen brauchst Du: Ein Stück Karton, eine Schere, ein bisschen Wolle und eventuell ein Lineal.
Erstens
Schneide den Karton zurecht. Ein Stück mit 10cm Länge ergibt eine Quaste der gleichen Größe. Die Breite sollte mindestens drei Zentimeter betragen. Lege das Garn an – das Ende sollte dabei bis zum Ende des Kartons reichen. Das ergibt dann später die untere Seite der Quaste. Bei mir ist es etwas länger geraten, entsprechend habe ich es später dann nochmal abgeschnitten.
Zweitens
Nun wird gewickelt. Mein dickeres Merinogarn (150LL auf 100m) habe ich 45 Mal um den Karton gewickelt. Je nachdem, welches Garn Du verwendest, kannst Du natürlch auch mehr oder weniger wickeln – einfach ausprobieren, was für Dich das beste Ergebnis gibt. Schneide nun den Faden so ab, dass das Fadenende bis zur unteren Kante des Kartons reicht:
Drittens
Schneide einen weiteren Faden ab – er dient später zur Befestigung Deiner Quaste. Du kannst natürlich auch einen dekorativen Zierfaden nehmen, ganz wie es Dir gefällt. Führe den Faden durch das obere Ende Deiner Quaste und verknote ihn sehr fest:
Viertens
Nimm nun die Quaste von der Pappe und schneide sie am unteren Ende auseinander. Dabei genau in der Mitte schneiden, mit der Schere vorm Schneiden also die Quaste langziehen, damit man die Mitte möglichst exakt erwischt:
Fünftens
Mit einem weiteren Stück Faden das Köpfchen abbinden und den Faden vorm Verknoten sehr stramm anziehen:
Sechstens
Die Fadenenden kann man mit einer Häkelnadel einfach ins Innere ziehen:
Siebtens
Nun untenherum die Fadenenden noch ein bisschen zurecht schneiden:
Fertig! Hat nicht länger als fünf Minuten gedauert und das Ergebnis kann sich auf doch auf jeden Fall gut sehen lassen, oder? Ich habe hier noch welche in Rot gemacht und oben auf dem Foto seht Ihr welche, die ich aus einem Rest Sockenwolle mit Farbverlauf gewickelt habe.
Es gibt natürlich noch viel edlere Quasten – mit Seidengarnen oder Perlstickgarn kann man richtig tolle Ergebnisse erzielen. Dazu noch ein paar Perlen in den Haltefaden eingezogen… aber das denkt Ihr Euch am besten selber aus :-)
Verlinkt auf jeden Fall hier, wenn Ihr selber Quasten gemacht habt und zeigt Eure Ergebnisse!
Liebe Frau Warndorf,
Danke für diese wunderbar schlichte und deshalb so gut verständliche Beschreibung, wie Frau eine Quaste bastelt. Die kommt nun an meine selbstgestrickte Mütze anstelle der ewigen Bommel… :-)
Herzliche Grüße aus Bonn,
Helma
Ganz herzlichen Dank, genau das was ich gesucht habe,
jetzt kann ich es nachmachen
super einfach und perfekt
LG
Barbara
Hallo Barbara, super! Dann viel Spaß damit! Vielleicht hilft Dir außerdem noch das Tasselinchen, mit dem Du sehr gleichmässige und kleinere Quasten machen kannst: https://www.gemachtmitliebe.de/produkt/tasselinchen/
Danke, das ist ja so einfach. Toll erklärt.